Das Orakel von Bonn Über den Nutzen von Zukunftsprognosen |
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Das Orakel von Delphi spielte in der Antike eine wichtige Rolle. Kundige Priester deuteten
die Zeichen, etwa um den Ausgang von Kriegen vorherzusagen oder den Willen der leicht zu
verärgernden Götter zu ergründen.
Sie beschreibt Wahrscheinlichkeiten, mit denen technische und naturwissenschaftliche
Entwicklungen in den folgenden 30 Jahren verwirklicht werden. Aus scheinbar unabhängigen
Einzelbetrachtungen und Thesen entstehen so definierte Zukunftsszenarien. Für Kerstin Cuhls, Projektverantwortliche am ISI, hat die Untersuchung einen besonderen Nutzen: "Nicht die Ergebnisse sind wichtig, sondern der Prozeß einer Auseinandersetzung mit der Zukunft selbst," sagt sie. "Sie wird definitiv nicht so aussehen, wie wir zur Zeit annehmen, weil unser Handeln oder Nicht-Handeln sie beeinflußt!" Das klingt nach Science-Fiction. Visionen von der Zukunft waren oft Triebfeder für technische Entwicklungen. Sie haben die Phantasien der Leser angeregt, ihr Denken und oft auch ihr Handeln beeinflußt. Ob die Landung auf dem Mond, eine Welt 20.000 Meilen unter dem Meer oder Beschreibungen totalitärer Systeme wie in "1984", der Fundus bereits erdachter Zukunftswelten scheint grenzenlos. |