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Nach einer aktuellen
Arbeitszeiterhebung wird das Volumen der bezahlten Überstunden für 1999 auf 1,9 Mrd.
beziffert. Rechnerisch entsprecht dies etwa 1,25 Mio. Arbeitsplätzen. Wenn
man die Überstunden der ausländischen Arbeitnehmer hinzurechnt, erhöht sich
diese Zahl um weitere 100.000.
Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesanstalt für Arbeit und das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut in der Hans-Böckler-Stiftung (WSI) sind der Auffassung, dass ein Abbau von Überstunden einen deutlichen Beschäftigungseffekt auslösen würde. Demgegenüber stellten Forscher vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin vor kurzem die These auf, dass durch einen Abbau von Überstunden kaum neue Stellen geschaffen würden. Im folgenden werden beide Positionen gegenübergestellt. |
PRO | CONTRA |
Die
Forscher des IAB gehen davon aus, dass ein gewisser Sockel an Überstunden
betriebswirtschaftlich unverzichtbar ist. Das Potenzial für einen
Abbau von Überstunden schätzen sie auf einen Wert zwischen 10%
und 50% der bezahlten Überstunden. Das WSI und das ISO-Institut Köln haben errechnet, dass bis zu 630.000 neue Arbeitsplätze durch den Abbau von (bezahlten und unbezahlten) Überstunden geschaffen werden könnten. |
Maximal 200 000 neue Arbeitsplätze lassen sich nach Angaben des DIW durch Abbau von Überstunden bestenfalls neu schaffen. Überstunden werden vor allem von "qualifizierten Angestellten" geleistet. Da aber das Angebot an hochqualifizierten Arbeitskräften begrenzt sei, könne eine Zunahme der Beschäftigung im wesentlichen nur bei der Gruppe der gering qualifizierten Arbeiter erfolgen. Damit würde sich die Zahl der zusätzlichen Arbeitsplätze auf maximal 20.000 reduzieren. |
Ein Mangel an qualifizierten Arbeitslosen, welche auch für höherwertige Jobs einsetzbar sind, wird von Seiten des WSI bestritten. Man geht von einer dreistufigen Qualifikationsstruktur aus und weist im übrigen darauf hin, dass im Strukturbericht der Bundesanstalt für Arbeit im Jahre 1998 etwa 845.000 "arbeitslose Angestellte in gehobenen Tätigkeiten" registriert wurden. |
Die DIW-Studie stellt fest, dass die Mehrarbeit von "qualifizierten Angestellten"
nur "sehr begrenzt" von Arbeitslosen übernommen werden könne. Kommentar: Eine Analyse der Qualifikationen der Arbeitslosen und eine Definition der beiden Kriterien "hoch qualifiziert" und "gering qualifiziert" fehlt in der DIW-Studie. |
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Quelle: Statistisches Bundesamt, IAB werkstattbericht Nr. 10/1998, WSI Pressemitteilung vom 1.9.99 | Quelle: DIW-Wochenbericht 31/99 "Kaum Beschäftigungseffekte durch Abbau von Überstunden" von Markus Pannenberg und Gert Wagner (1999) |
Internet-Adressen: www.iab.de, www.wsi.de, www.statistik-bund.de | Internet-Adressen: www.diw.de |
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