ZukunftsArbeit - Wege aus der sozialen Krise
von Martin Kempe


 

Neue Wege beschreiten zu einer veränderten Arbeitsgesellschaft und Sozialstaatlichkeit. Darin sieht Martin Krempe eine Lösung, um der Massenarbeitslosigkeit entgegenzuwirken. Der seit vielen Jahren als Journalist arbeitende Autor ist Mitbegründer der "tageszeitung" (taz). Seiner Meinung nach ist für einen Abbau der Massenarbeitslosigkeit eine "Desillusionierung" notwendig, ein "Abschiednehmen von bisherigen Strategien". Weder Wirtschaftswachstum noch der Ausbau des Dienstleistungsbereichs oder Niedriglohnarbeit könne langfristig die Arbeitslosigkeit reduzieren.
Auch die Vorstellung der 60er Jahre eines einzigen Arbeitsplatzes von der Lehre bis zur Rente sei überholt. Stattdessen setzt Krempe auf massive Arbeitszeitverkürzung für alle - nicht einfach nur verstärkte Teilzeitstellen.

Und auf eine veränderte Arbeitsmarktpolitik. Ausführlich diskutiert es das Für und Wider seines Entwurfes und läßt auch Kritiker zu Wort kommen. Deutlich zu erkennen ist die gute Recherchearbeit. Seine Ideen scheinen fundiert und werden in Fachkreisen teilweise unterstützt. Möglicherweise funktioniert eine derartige Umstrukturierung tatsächlich. Doch selbst wenn der Autor Rechenbeispiele anführt, bleiben Zweifel.
Das gilt besonders für die Lektüre der 20-seitigen Zukunftsvision für das Jahr 2010. Es erscheint doch sehr rosig, wie gut es Wirtschaft und Gesellschaft nach der Umsetzung seiner Vorstellungen gehen soll. Realistische Zukunftsvision oder eher Wunschtraum?
Das verständlich geschriebene Buch ermöglicht es auch Lesern, die noch nicht so tief in das Thema eingestiegen sind, die Zusammenhänge von Wirtschaft, Gesellschaft und Politik und deren Interessenkonflikte zu verstehen und nachzuvollziehen.

...... für Sie gelesen von Christina Senger

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