Die Rahmenbedingungen der Arbeit haben sich in den vergangenen Jahren grundlegend
verändert. Dies betrifft nicht nur die Organisation von Unternehmen, sondern
die Wirtschaft als Ganzes. Die offizielle Zahl erwerbsloser Menschen in den
Industrieländern liegt bei etwa 35 Millionen Menschen, gleichzeitig leben
1,3 Milliarden Menschen in den Entwicklungsländern in völliger Armut.
Der neue Bericht an den Club of Rome entwickelt die
Vision einer neuen Arbeitsgesellschaft und steht damit in der Tradition
früherer Berichte wie beispielsweise Die Grenzen des Wachstums (1972) oder Faktor vier (1995).
Von der klassischen (vorindustriellen) ökonomie bis zur industriellen Produktion
und den darauf basierenden Wirtschaftstheorien zeigt der Bericht die Entwicklung
des Arbeitsbegriffes auf.
Die gegenwärtige Situation ist dabei gekennzeichnet durch den
übergang von der Industrie- zur Dienstleistungs- und Informationsgesellschaft
Nur noch ein geringer Teil (ca. 20%) der bezahlten Arbeit dient heute in den
Industrieländern zur Herstellung von Gütern. Der überwiegende Teil
bezahlter Lohnarbeit wird zu den Dienstleistungen gerechnet. Doch auch
dieser Bereich ist einem steten Wandel unterworfen. Die (nationalen)
Volkswirtschaften befinden sich in einer übergangssituation hin zur
globalen Wirtschaft. Welche Optionen dabei die Zukunft bietet, wird in
einer Reihe kontroverser Thesen deutlich.
Es ist das grosse Verdienst dieses Buches, dass zwar
-aus Sicht der Verfasser- Risiken und Chancen dargelegt werden, eine zwangsläufige
Entwicklung aber nicht postuliert wird. Stattdessen werden verschiedene Modelle für
als Lösungswege für heutige Probleme wie beispielsweise die hohe Arbeitslosigkeit
angeboten. Dabei stellt die bezahlte Lohnarbeit zwar eine -zugegeben wichtige- Form der
Arbeit dar, aber der Anteil an Eigenarbeit und identitätsstiftenden
"produktiven" Tätigkeiten wird in den kommenden Jahren voraussichtlich
deutlich zunehmen.
Der Wert von Arbeit wird in dem vorliegenden Bericht aber auch von einem grundsätzlichen
Standpunkt aus betrachtet - "Wir sind, was wir produzieren". Monetarisierte
und nichtmonetarisierte Tätigkeiten könnten eines Tages vielleicht Bestandteil
eines mehrschichtigen Arbeitsmodells sein. Der Wohlstand einer Gesellschaft
wird dann neu zu definieren sein.
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