Das Orakel von Bonn
Über den Nutzen von Zukunftsprognosen
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III
 

Der SPD-Bundestagsabgeordnete Jörg Tauss, Mitglied im Ausschuß für Bildung, Wissenschaft, Forschung, Technologie und Technikfolgenabschätzung und stellvertretendes Mitglied in der Enquete-Kommission Zukunft der Medien in Wirtschaft und Gesellschaft, schränkt den Nutzen der Untersuchung ein: "Die bisherigen Ergebnisse von DelphiŽ98 sind eher enttäuschend, weil sie als Bestätigung der gegenwärtigen Regierungspolitik mißbraucht wurden. Von der SPD wurde sie für eigene Überlegungen herangezogen, etwa für die Förderung von Informations- und Kommunikations-Technologien."

 

In einem Punkt irrt der Bonner Politiker allerdings. Die Delphi-Experten beurteilen unsere Zukunft im Hinblick auf die Umwelt und den Arbeitsmarkt nämlich pessimistischer als die Auftraggeber vom BMBF. Nach ihrer Einschätzung muß von einer Zunahme der Arbeitslosigkeit durch einen verstärkten Einsatz moderner Informationstechnologien ausgegangen werden.
Das wiederum sieht man am BMBF anders. Riotte verweist auf eine andere, im Jahre 1997 von Arthur D. Little ebenfalls im Auftrag des BMBF angefertigte Studie. Danach halten sich Rationalisierungseffekte, die durch Informationstechnologien ausgelöst werden, und neu entstehende Arbeitsplätze vorerst die Waage. Nach der Jahrtausendwende sollen die Beschäftigungsmöglichkeiten in der Informationstechnologie und in anderen, davon stark beeinflußten Bereichen, dann ansteigen.

Der SPD-Politiker Jörg Tauss hat bei derartigen langfristigen Vorhersagen seine Bedenken: "Während eine kunsthistorische Betrachtung selbst nach Jahrzehnten noch nicht an Bedeutung verloren haben mag, würde ich den Wert von Gutachten im Bereich der Informations- und Kommunikations-Technologien bei maximal drei bis fünf Jahren ansetzen."


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